Samstag, 23. April 2011

Kriegsfotografie

Hallo liebe Leute,

...vorerst: Sorry für die komische Formartierung, Blogspot spinnt wohl...

Vor zwei Tagen habe ich im Spiegel einen Artikel über die getöteten Fotografen in Lybien gelesen und das Thema lässt mich nicht wirklich los. Viel zu oft liest man mittlerweile Schlagzeilen wie diese: 

 Aber ist es das wirklich wert? Für ein paar Fotos sein Leben zu riskieren? Marcel Mettelsiefen beschreibt im Stern-Artikel folgendes:

"Die Frage, was einen dazu treibt, dieses Risiko trotzdem einzugehen, ist schwierig zu beantworten. Ist es das wert, im Vergleich zum Ergebnis: einigen eindrucksvollen Fotos? Als Journalist will man etwas bewirken." (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,758517,00.html)

"Als Journalist will man etwas bewirken" - so geht es mir auch, nur eben in einem anderen Bereich. Aber auch ich will den Leuten Bilder voller Emotionen präsentieren und die Realität darstellen.

In meinem Alter stehe ich mittlerweile vor der schwierigen Frage: Was mache ich nach der Schule? Den Beruf Fotograf habe ich mir schon lange aus dem Kopf geschlagen. Aber der Journalismus hat mich doch immer schon fasziniert, aus dem einfachen, oben genannten Grund, die Realität zeigen. 

Ich habe viel Respekt vor denjenigen, die ihr Leben riskieren, damit wir,  die täglichen Verbraucher erfahren, wie es wirklich aussieht. Auch wenn mittlerweile viel Mist in den Zeitungen steht, Fotos glaube ich. Fotos sind auch manipulierbar, klar, aber in der Sache vertraue ich auf die Redaktion und ihre Mitarbeiter.

Vor etwa einem halben Jahr kam mir schonmal der Beruf Krisenfotograf in den Sinn, als ich über das Buch "The Black Passport - Journal eines Kriegsfotografen" von Stanley Greene gestolpert bin.

„Ich machte Modebilder, nichts Tolles. Dann verließ mich meine Frau. Statt Alkoholiker wurde ich Kriegsfotograf.“

Ein Satz, der mich irgendwie ganz schön berührt und vor allem beeindruckt hat. Ich habe selten einen Satz mit so viel Aussage gehört oder gelesen.

Jedenfalls - ach keine Ahnung. Wirklich nicht.

Ich bin beeindruckt von den Leuten und habe eine ganze Menge Respekt vor dem, was sie tun. Ich finde es gut und würde es auch selbst tun, aber den Mut hätte ich nicht. Würde ich allein da stehen, ohne Familie und Freunde, dann vielleicht ja. Dann würde ich dem Leben vielleicht noch einen Sinn geben. Aber anders wohl eher nicht. Ich kenne den Druck hinter den Fotografen, immer näher ran zu wollen, bessere Bilder wie der Kollege zu machen. Aber in dem Fall sollten die Fotografen sich vielleicht lieber ein Herz fassen und nur aus Entfernung abdrücken. Wer weiß, ob sie damit nicht ihr eigenes, sondern auch das ihrer Kollegen retten würden.

Wie auch immer, ohne Kriegsfotografen würde was fehlen - mit ist auch komisch. 

Ich bin zwar zu keinem Ergebnis gekommen, aber irgendwie tut es doch immer mal ganz gut das aufzuschreiben, was man denkt.                                                                                          

Das nächste Buch wird wohl "The Black Passport" sein, das interessiert mich sehr, bis dahin bleibe ich dann wohl erstmal der Konzertfotografie usw. treu.

 

Ich wünsche trotzdem allen schöne Osterfeiertage,

bis demnächst,

-Alyssa- 

 

 

2 Kommentare:

  1. Kriegsfotografie?

    also eher unter dem Schutz der westlichen Streitkräfte DAS fotografieren, was sie Dir vorsetzen und wohin sie Dich begleiten, oder lieber alleine ohne Begleitung durch wilde Horden von bewaffneten Kriegern ziehen?

    Ist wohl beides spannender als Blümchen-Fotografie. Aber ständig unter dem Risiko zu leben, eine Kugel einzufangen?

    Hm...

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  2. ...wie gesagt, eher nicht. Aber irgendwo ist da ein Zwiespalt finde ich, wieso weiß ich auch nicht. Bleibe aber wohl eher im Graben, wo die Gefahr besteht mal ein Bier an den Kopf zu kriegen...

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